Das Projekt

In SYMOBIO wird ein selbstlernendes und intelligentes Monitoringsystem für die Bioökonomie entwickelt. Dazu werden zunächst Schlüsselkriterien und Indikatoren für die Bewertung der Bioökonomie abgeleitet. Ein integrierter Modellierungsansatz wird entwickelt, mit dem Umweltbilanzen erstellt und die sozioökonomische Leistungsfähigkeit der Bioökonomie analysiert werden. Darüber hinaus wird die verbesserte Nutzung von Zertifizierung und Lebenszyklusanalysen (LCA) erforscht.

Das Projekt  gliedert sich in folgende sechs Arbeitspakete:

1) Entwicklung eines Rahmens für ein systemisches Monitoring: Die Erwartungen an die Bioökonomie durch Politik, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft werden systematisiert. Wichtige Kriterien und Indikatoren zur Bewertung der Entwicklung der Bioökonomie werden ermittelt.

2) Entwicklung eines Modellierungs- und Bewertungssystems: Ein System zur mehrskaligen Analyse der Bioökonomie und zu ihrer Bewertung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wird entwickelt. Stoffstrommodelle, Input-Output-Datenbasen, ökonometrische Modelle und Modelle für die Land- und Wassernutzung werden verknüpft. Die Fußabdrücke der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen, Wald, Wasser und der Emission von Treibhausgasen sowie die sozioökonomische Bilanz der Bioökonomie werden ermittelt.

3) Analyse der Schlüsseltreiber für die Transformation der Bioökonomie: Die trendbestimmenden Faktoren werden analysiert: landwirtschaftliche Produktionssysteme, Ernährungsmuster, Nahrungsmittelabfälle, energetische und stoffliche Verwendung von Biomasse, Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung sowie neue Technologien.

4) Modellierung der Trends und ihrer umweltbezogenen und sozioökonomischen Auswirkungen: Vergangene Trends und der Status quo werden analysiert. Kontrafaktische Modellierung wird exploriert, um die Effekte der Bioökonomie abschätzen zu können. Künftige Entwicklungstrends und ihre Auswirkungen werden modelliert.

5) Indikatoren und Daten der Zertifizierung und Ökobilanzierung: Die Nutzungsmöglichkeiten und Erweiterungsoptionen der in Zertifizierungsverfahren und bei der Produktökobilanzierung erhobenen Daten und Indikatoren für ein Monitoring werden geprüft.

6) Entwicklung eines Monitoring-Systems: Ein prototypischer Monitoring-Bericht zur Bioökonomie in Deutschland wird erstellt und eine interaktive Webseite zur Exploration von Daten und Charakteristika der Bioökonomie wird entwickelt. Methoden der Fernerkundung werden im In- und Ausland erprobt, um Landnutzungsänderungen und Auswirkungen auf die Biodiversität abzubilden und für das Monitoring und die Zertifizierung nutzbar zu machen.

Die Projektkoordination organisiert den Informationsaustausch innerhalb des Projektverbunds und mit zwei parallel laufenden Bioökonomieprojekten unter Leitung des Thünen-Instituts (gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) und des ifo-Instituts (gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) zum Aufbau des Bioökonomie-Monitoring über verschiedene Gremien, Projekttreffen und Statuskonferenzen.